[23. Oktober 2012] Ab dem 21. Dezember 2012 dürfen Versicherungsunternehmen für Neuverträge nur noch geschlechtsneutrale Tarife anbieten. Denn der Europäische Gerichtshof hat am 1. März 2011 entschieden: Unterschiedliche Versicherungstarife für Männer und Frauen sind nicht mit der Grundrechte-Charta der Europäischen Union vereinbar.
Unisex-Tarife: Neun Wochen bis zum Stichtag. Nun aber mal los?
Noch zwei Monate haben Verbraucher Zeit, sich zu informieren. Für Männer werden viele Versicherungen ab dem Stichtag teurer. Für Frauen dagegen gilt dies nur für einige wenige Versicherungsprodukte. Es muss also differenziert werden. Und hier solltest du als Berater:in oder Makler:in ansetzen, wenn du deine Kund:innen informieren willst. Denn auf Panikmache haben die wenigsten Kund:innen Lust.
5 Tipps für wirksame Anschreiben zum Thema Unisex-Tarife
1. Mache nicht mit beim Schlussverkauf-Rummel
Informiere deine Kund:innen mit einem Anschreiben über die Sachlage zum Thema Unisex-Tarife. Bleib sachlich und neutral. Sage, was Sache ist, aber vermeide überzogene Formulierungen wie »letzte Gelegenheit«, »höchste Eisenbahn« oder »Verlieren Sie keine Zeit«. Mach sprachlich nicht mit bei der aktuellen Schlussverkauf-Panikmache. Deine Kund:innen werden es dir danken.
2. Werde in deinem Anschreiben persönlich
Im besten Fall informiert dein Anschreiben deine Kund:innen sachlich und umfassend und holt diese dort ab, wo sie sich emotional gerade befinden. Also setze die Kundenbrille auf und überlege dir: Wie wird es den meisten deiner Kund:innen in Bezug auf Versicherungen gerade gehen? Höchstwahrscheinlich sind die meisten verunsichert, da sie nicht genau überblicken, was die Umstellung für sie persönlich bedeutet. Wahrscheinlich sind sie genervt vom ganzen Medienrummel um das Thema Unisex-Tarife.
Was hast du als Finanzberater:in, Versicherungsberater:in oder -makler:in in deinen bisherigen Kundengesprächen zum Thema Unisex-Tarife alles mitbekommen? Geh aktiv darauf ein. Sprich deine Kund:innen im Anschreiben persönlich an, vermeide die Ich- oder Wir-Perspektive. Nimm stattdessen die Kundenperspektive ein.
3. Verweise auf glaubwürdige Quellen
Biete deinen Kund:innen die Möglichkeit, sich über den von dir beschriebenen Sachverhalt bei anderen seriösen Quellen zu informieren. Mit einem Verweis etwa auf einen Artikel einer Fachzeitschrift, eines Verbrauchermagazins oder einer unabhängigen Bewertungsstelle wie der Stiftung Warentest untermauerst du deine Glaubwürdigkeit und deine Kundenorientierung. Dabei solltest du darauf achten, dass die Beiträge leicht verständlich sind. Mit einem Verweis auf einen ansprechenden Videobeitrag zeigst du zudem, dass du mit der Zeit gehst, und bietest deinen Kund:innen einen weiteren Zugang zum Thema Unisex-Tarife.
4. Sorge für Verständlichkeit
Wähle eine einfach verständliche Sprache für dein Anschreiben, denn du willst ja auf Anhieb verstanden werden. Folge also den gängigen Empfehlungen für verständliche Texte: Verwende kurze, nicht zu verschachtelte Sätze. Schreibe aktiv, statt passiv. Verzichte auf unnötige Fachbegriffe. Absätze, Zwischenüberschriften sowie ein logischer Aufbau erleichtern das Verständnis zusätzlich. Verwende sprachliche Bilder und setze Infografiken ein, damit deine Kund:innen die gebotenen Informationen leichter verarbeiten können.
5. Der Schlussabsatz: So geht es jetzt weiter!
Mache deinen Kund:innen im letzten Absatz das Angebot, weitere Informationen zum Thema zu liefern. Sei es telefonisch oder schriftlich. Sag ihnen, wie es jetzt weitergeht. Rufst du an? Soll der Kunde dich anrufen? Soll er dir schreiben? Schreibst du noch einmal? Du kannst beispielsweise anbieten, deine:n Kund:in kurz anzurufen: »Gerne rufe ich Sie dazu in den nächsten Tagen an. Dann können wir gemeinsam besprechen, was die Umstellung auf Unisex-Tarife für Ihren persönlichen Versicherungsschutz bedeutet. Fünf Minuten genügen – mit Sicherheit.«
PS: Auch Querleser wirksam erreichen
Wer hat heutzutage noch Zeit oder Lust, ein Anschreiben komplett zu lesen? Eben. Daher nutze Zwischenüberschriften, Fettungen sowie das PS, um die wichtigsten Informationen unterzubringen. So erreichst du auch die Querleser unter deinen Kund:innen.
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