Lass mich raten: Du nutzt sie täglich mehrfach und fragst dich dennoch, wie man sie richtig schreibt: »E-Mail« oder doch »Email«? Keine Sorge, damit bist du nicht allein!
Wie lautet die korrekte Schreibweise: mit oder ohne Bindestrich? In diesem Beitrag erkläre ich dir, wie du die elektronische Post richtig schreibst. Denn: Es gibt einen entscheidenden Unterschied! Sobald du diesen einmal verstanden hast, wirst du es nie wieder falsch schreiben.
Das Substantiv: Email oder E-Mail?
Du weißt sicherlich, dass »E-Mail« die Abkürzung für den englischen Begriff »electronic mail« ist. Das bedeutet so viel wie »elektronische Post«. Im Englischen sind sowohl »e-mail«, »E-Mail« als auch »email« erlaubt. Im Deutschen dagegen ist nur eine Schreibweise erlaubt, nämlich »E-Mail« mit Bindestrich.
Und was ist Email? Etwas komplett anderes. »Email« oder »Emaille« bezeichnet einen praktischen Schmelzüberzug, der als glasharter Schutz oder zur Verzierung auf metallische Oberflächen aufgetragen wird. Du findest Email zum Beispiel noch auf Schildern für Straßennamen.
Wahrscheinlich kennst du auch noch die emaillierten Haushaltsgegenstände wie Tassen, Teller oder Waschschüsseln. Vielleicht besitzt du sogar eines dieser wertvollen Erbstücke, die Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen. Ich selbst nutze und liebe in meiner Küche seit Jahren eine Schüssel und ein Sieb, die einst meiner Großmutter gehörten.
Jetzt kennst du den Unterschied und weißt: Wenn du über die elektronische Post sprichst, verwendest du ausschließlich die Schreibweise mit Bindestrich, nämlich »E-Mail«. Alles andere führt in die irreführende Welt der Schmelzüberzüge.
Aber wie steht es beim Verb? Schreibt man: „Ich e-maile dir den Text später.“, oder „Ich emaile dir den Text später.“?
Das Verb: e-mailen oder emailen?
Hier hast du die Wahl! Beide Formen sind erlaubt: Du kannst also schreiben: »Ich e-maile Ihnen das Angebot heute Nachmittag.« oder »Ich emaile Ihnen das Angebot heute Nachmittag.«
Falls dir das zu kompliziert erscheint, kannst du das »e« auch einfach weglassen und schreiben: »Ich maile Ihnen das Angebot heute Nachmittag.« So bist du auf der sicheren Seite. Übrigens kannst du auch beim Substantiv kürzen und schreiben: »Ich schicke Ihnen morgen eine Mail.«
Und falls du dich doch einmal unsicher fühlen solltest, greif du einfach zum allwissenden Rechtschreib-Duden oder gib deine Form der elektronischen Post in das Suchfeld des Duden online ein. Dort wirst du schnell herausfinden, ob du auf dem richtigen Weg bist.
Übrigens: Wenn dir dieser Beitrag geholfen hat, lass mir gern einen Kommentar da!
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Wer schreibt hier? Hi, ich bin Kerstin Schuster und lebe als Texterin (Copywriter), Bloggerin und freie Lektorin im sonnigen Lörrach. Ich schreibe und lektoriere für Banken, Bausparkassen, Finanzdienstleister, Versicherungen, Steuerberater und Immobilienmakler – am liebsten zu nachhaltigen Themen. Kontaktier mich gern unter 07621 1605700 oder per Mail an info(at)kerstinschuster.de. Und folge mir bei Instagram, LinkedIn oder Pinterest.
Söring meint
Es war mehr als informativ und überaus lehrreich, wie man E-Mail korrekt in der deutschen Sprache verwendet! Danke,…. der Vergleich zu Email ist fantastisch!
Kerstin Schuster meint
Hallo Söring,
vielen Dank für Ihr Lob. Ich freue mich, wenn der Beitrag für mehr Klarheit gesorgt hat!
Herzliche Grüße
Kerstin Schuster
Eric meint
Ich möchte Ihre Ausführungen kritisieren. Sie haben keinen Beweis erbracht, weshalb „Email“ eine inkorrekte Schreibweise von „E-Mail“ ist.
Zu sagen, dass E-Mail nicht „die Email“ geschrieben werden könne, weil es sich sonst um „das Email“ im Sinne der Emaille handeln muss, legt nahe, dass auch nur ein Lexem aus „die Steuer“ und „das Steuer“ korrekt ist, wenn sich doch beide dieselbe Schreibung teilen. Da Sie keinen Grund haben, Homonymen die Existenz zu bestreiten, sehe ich von dieser Argumentation ab.
Sie sagen, dass im Englischen sowohl „e-mail“ als auch „email“ geschrieben werden kann. Da es sich bei der E-Mail im Deutschen um ein Lehnwort davon handelt, sehe ich auch von diesem Wege her keinen Grund, nicht doch „Email“ zu schreiben, wenn es für das entlehnte Wort in seiner Ursprungssprache nicht nur eine korrekte Schreibweise, sondern in vielen Kreisen auch die bevorzugte ist.
Sie sagen, es ist beim Verb in Ordnung, e-mailen und emailen zu schreiben. Ich muss mich wundern, welche anderen Herleitungsregeln für Verben im Vergleich zu Substantiven gelten, von denen ich offenbar noch nichts weiß.
Ich komme zum Schluss, dass ich keinen Begründung finde, weshalb die Email auf diese Weise falsch geschrieben sein sollte.
Im Gegenteil: Ich möchte einige Punkte für „Email“ anführen.
Im Deutschen ist die wörtliche Bedeutung der Email als „electronic mail“ verloren gegangen, denn sonst würde man heute von der elektronischen Post, der e. Post, womöglich eP, EP, oder E-Post sprechen. Email wird lediglich als Namenswort für das Nachrichtenformat verwendet, das es bezeichnet; nicht wegen der Tatsache, dass es eine Art von Post auf elektronischem Wege meint. Sonst wären auch SMS und WhatsApp-Nachrichten technisch gesehen Emails: „electronic mail,“ „elektronische Post“. Das heißt, es wurde nicht etwa „electronic mail“ entlehnt und im Deutschen neu zur E-Mail zusammengesetzt, sondern der fachliche Begriff „email/e-mail“ wurde entlehnt.
Sprache entwickelt sich ständig weiter und Normierungen ändern sich mit der Zeit. Die Aufnahme von „Email“ in den allgemeinen Sprachgebrauch kann als ein natürlicher Prozess der sprachlichen Evolution betrachtet werden. Es gibt viele Beispiele von Wörtern, deren Schreibweise sich im Laufe der Zeit vereinfacht hat, um den täglichen Gebrauch zu erleichtern. Handy ist weder das Handtelefon noch „das Handlich“ geworden, was es wörtlich bedeutet. Das Blog (oder heute der Blog) war einst im Englischen eine Zusammensetzung aus „web“ und „log“ (n), eben „das Blog“. Backup wird auch nicht mit Bindestrich geschrieben. Insgesamt kann man deutlich erkennen, dass Substantive im Deutschen auch gerne als solche geschrieben werden: Als ein großgeschriebenes zusammenhängendes Wort.
Die Schreibweise „Email“ bietet eine klare und einfache visuelle Darstellung, die leicht zu lesen und zu erkennen ist. Bindestriche werden oft als störend empfunden und unterbrechen das Schriftbild unnötig.
Im Deutschen ist es üblich, aus bestehenden Wörtern neue zu bilden. „Email“ als Grundform lässt sich leichter in andere Wortformen und Komposita integrieren, wie „emailen“ oder „Emailadresse“.
Ich denke, „Email“ ist eine akzeptable Schreibweise.
Kerstin Schuster meint
Hallo Eric,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung zu meinem Beitrag. Schön, dass Sie sich über die richtige Schreibweise von „E-Mail“ Gedanken machen. Ich verstehe Ihre Einwände, verweise aber auf zwei Einträge von Duden, die die Schreibweise deutlich klären sollten:
Hier der Eintrag zu „E-Mail“: https://www.duden.de/rechtschreibung/E_Mail
und der Eintrag zu „Email“: https://www.duden.de/rechtschreibung/Email
Viele Grüße
Kerstin
Eric meint
Hallo Kerstin,
ich verstehe Ihre Einwände, dass der Duden eine andere Schreibweise vorsieht. Der Duden ist von seiner Natur her deskriptiv, nicht preskriptiv. Seine Autoren besitzen keine Hoheit über Rechtschreibung. Die Linguistik befasst sich damit, Regeln aus der vorhandenen Sprache abzuleiten, in welchen ich bislang keinen Widerspruch zur Korrektheit von „Email“ finde.
Und dabei würde ich mich gerne eines besseren belehren lassen, da ich E-Mail als die ästhetischere Schreibweise empfinde.
Dass es ein anders Lexem gibt (das Email), welches genau so geschrieben wird, wie hier mit „die Email“ diskutiert, ist für die Sache unerheblich. Hier wären das Email und die Email homonym. Ebenso wie das Schild und der Schild, die Steuer und das Steuer, selbst im Genus müssen sie sich nicht unterscheiden: die Mutter, die Bank, das Schloss. Warum also nicht das Email und die Email?
Wenn im Deutschen die Bedeutung von Mail erhalten geblieben wäre, behaupte ich, könnte man es nicht „Email“ schreiben. Bei Wörtern, bei denen das so ist, steht die Schreibung nicht zur Debatte: E-Bike, E-Commerce, E-Book, etc. (Nur nicht E-Auto, da das von Hause aus eine deutsche Bildung ist.) Doch bei den Menschen, die ich so gefragt habe, bringt kaum jemand Mail mit seiner buchstäblichen Übersetzung „Post“ in Verbindung, die mit dem E-Präfix dann elektronisch sein soll. Manch einer wusste nicht, dass Mail überhaupt Post bedeutet. Mit anderen Worten: E-Mail existiert für die Meisten nur im Sinnzusammenhang, als Namenswort, nicht als seine einzelnen Komponenten, wie das z. B. bei E-Bike der Fall ist, bei dem jeder weiß, dass es sich um ein Fahrrad handelt, was zusätzlich elektrisch betrieben wird.
Interessantes Thema auf jeden Fall.