Der Gedankenstrich, vor allem der einfache, wird in der modernen Sprache fast inflationär verwendet. In der Regel kann er immer dann gesetzt werden, wenn
in einem Satz eine deutliche Sprechpause vorliegt. Er hilft dann der Leserin oder dem Leser, die Struktur eines Satzes schneller zu erfassen. Daneben kann der Gedankenstrich wichtige Satzelemente betonen. Trotz seiner häufigen Verwendung ist jedoch immer wieder unklar, wie ein korrekter Gedankenstrich auszusehen hat. Vor allem seine Länge bereitet Schwierigkeiten.
Die korrekte Länge des Gedankenstrichs: länger als der Bindestrich, kürzer als das Minuszeichen
Was nicht alle wissen: Ein Gedankenstrich ist länger als ein Bindestrich. Falsch wäre somit beispielsweise Folgendes: »Nachhaltig bezahlen ‐ immer und überall«. Die korrekte Länge sieht so aus: »Nachhaltig bezahlen – immer und überall«. (Triodos Bank) Im Duden heißt es dazu schlicht: »Der Gedankenstrich ist länger als der Bindestrich und in der Regel kürzer als das Minuszeichen.« (Duden, Die deutsche Rechtschreibung, Bd. 1, 26. Auflage, S. 106)
Gedankenstrich: Typografie und richtige Darstellung in Computersystemen
Typografisch entspricht der Gedankenstrich einem Halbgeviertstrich, also einem waagerechten Strich mit der Länge eines Halbgevierts. Ein Geviert ist eine Maßeinheit aus der Zeit, als Bücher noch im Bleisatz gesetzt wurden. Wenn du es gerne genauer wissen möchtest: Gut erklärt wird dies in diesem Artikel bei wikipedia.
In Microsoft Word kannst du den Gedankenstrich über die Tastenkombination »Strg« und das Minuszeichen des Ziffernblocks erzeugen. Alternativ kannst du die Alt-Taste gedrückt halten und nacheinander die Ziffern 0 1 5 0 über den Ziffernblock eingeben (gilt allgemein für Windows). Wenn deine Tastatur keinen Ziffernblock hat, kannst du folgenden Shortcut verwenden: [2] [0] [1] [3] + [Alt] + [c].
Word erzeugt den Gedankenstrich teilweise auch eigenständig. Darauf verlassen solltest du dich allerdings nicht, da das Programm den Gedankenstrich nicht immer als solchen erkennt.
Falls du für deine Website oder deinen Blog HTML verwendest: Hier wird der Gedankenstrich korrekt als – (inklusive Et-Zeichen und Strichpunkt) dargestellt. Dies geht zurück auf Unicode, wo der Gedankenstrich an Position U+2013 unter dem Namen EN DASH enthalten ist.
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Im nächsten Beitrag erfährst du, wie du den Gedankenstrich korrekt einsetzt: Der Gedankenstrich (II) – so verwendest du ihn richtig.
Zuletzt aktualisiert: 27. September 2023
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